7 Jahre investieren in Aktien – meine Erfahrung

Mittlerweile investiere ich seit über 7 Jahren regelmäßig in Einzelaktien. Meine größten Learnings erfährst du in diesem Artikel.

Im Laufe der Zeit habe ich viel gelernt und einige der besten Strategien für langfristigen Erfolg entdeckt.

Also schnappt euch ein Getränk, lehnt euch zurück und lasst mich euch in die Welt der Aktieninvestitionen entführen – so, wie ich sie erlebt habe: chaotisch, aufregend und manchmal überraschend profitabel.

Es war noch nie so einfach, zu investieren

Als ich vor 7 Jahren angefangen habe, gab es noch keine Neobroker und Einzelkäufe von Aktien waren ziemlich teuer. Damals habe ich mit einem Depot von der ING-DiBa angefangen und teilweise über 40 Euro pro Monat nur an Gebühren bezahlt. Mittlerweile haben fast alle Onlinebanken inklusive der ING die Gebühren für Aktienkäufe stark gesenkt. 

Da Neobroker aktuell komplett kostenlose Sparpläne und Limitorders anbieten, nutze mittlerweile jedoch nur noch diese. Den Großteil meiner Aktienkäufe tätige ich aktuell über Scalable Capital und Trade Republic. Diese Neobroker nutze ich auch deshalb sehr gerne, da sie eine sehr große Auswahl an Aktien und ETFs haben und vor allem das Interface der App sehr übersichtlich und intuitiv bedienbar ist. 

Es lohnt sich

Zum Anfang meiner Investitionsreise habe ich zahlreiche Fehler gemacht. Trotzdem kann ich heute sagen, dass es sich definitiv lohnt.

Es gab immer wieder Phasen, in denen das Depot für längere Zeit stark gefallen ist. Wenn man auf Qualitätsaktien setzt und ausreichend diversifiziert, gilt jedoch immer die Regel, dass Aktien langfristig gesehen steigen. Oft ist es sogar so, dass Aktien, die langfristig gesehen besonders stark steigen, auch besonders volatil sind und man hier besonders starke Nerven braucht. Das sieht man z. B. an den außergewöhnlich starken Bewegungen der Tesla-Aktie und den meisten anderen Wachstumsaktien im Nasdaq.

Mittlerweile hat sich das investierte Vermögen stark gesteigert und einige Wachstumsaktien wie Uber, Alphabet oder Hims & Hers sind über 100 % im Plus.

Diversifikation ist King

Es gibt ein bekanntes Zitat von dem Nobelpreisträger Harry Markowitz: 

„Diversification is the only free lunch in investing.“

Hiermit beschreibt er das Phänomen, dass man durch den Kauf von Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Regionen das Risiko stark reduzieren kann, ohne die Chancen auf die Rendite zu beeinträchtigen.

Mittlerweile habe ich in über 50 unterschiedliche Einzelaktien investiert.

Außerdem investiere ich in einen S&P-500 und einen Emerging-Markets-ETF, um die Diversifikation weiter zu erhöhen. Beim Kauf eines solchen ETFs investiert man direkt in mehrere 100 Unternehmen.

Krisen sind Chancen

Rückblickend waren die Zeitpunkte, als ich mich gar nicht getraut habe ins Depot zu schauen, die besten Kaufgelegenheiten. Dies hat sich vor allem während des Crashes an den Märkten nach dem Ausbruch von Corona gezeigt. Viele große Aktienmärkte sind damals innerhalb weniger Wochen um ca. ein Drittel gefallen.

Damals hatte ich angefangen, einige besonders stark betroffene Aktien wie Booking Holdings und Shell nachzukaufen. Rückblickend waren die Nachkäufe jedoch viel zu klein.

Nach dem Tiefpunkt im März 2020 erholten sich die Märkte relativ schnell, angetrieben durch die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen und die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung. Der amerikanische Aktienmarkt erholte sich beispielsweise bis zum August 2020 vollständig und erreichte neue Höchststände.

Dies war eine der schnellsten Erholungen in der Geschichte der Aktienmärkte und kaum jemand ging damals davon aus, dass es so schnell gehen würde. Rückblickend hätte ich damals viel aggressiver nachkaufen sollen.

Sparpläne – Bei volatilen Aktien sind Limitkäufe besser

Um vom „Cost-Average-Effekt“ zu profitieren, sind Sparpläne eine tolle Möglichkeit. Diese habe ich mittlerweile seit über 4 Jahren am laufen und wurden seitdem regelmäßig erhöht. Sie sind meiner Meinung nach vor allem für langfristige, etablierte Aktien wie Apple oder McDonalds geeignet. 

Für stark volatile Aktien mit hohem Wachstumspotenzial wie Palantir oder Tesla sind meiner Erfahrung nach jedoch einmalige Limitkäufe besser geeignet, da man so oft einen besseren Einstandskurs bekommt. Wenn man die Aktien etwas beobachtet, gibt es regelmäßig starke Dips, bei denen die Aktien um 5 % oder mehr fallen, was meistens gute Gelegenheiten sind.

Aktuell sind ETFs steuerlich besser

Seit der Investmentreform im Jahr 2018 bezahlt man in Deutschland geringere Steuern, als auf Einzelaktien. Dies liegt daran, dass bei ETFs 30 % des Verkaufswertes steuerfrei sind.

Wenn man bedenkt, dass beliebte ETFs wie der S&P-500 schon ab einer Gebühr von 0,03 % besparbar sind, ist das ein bedeutsamer Unterschied.

Insgesamt werden Gewinne aus ETFs damit effektiv mit weniger als 20 % besteuert. Vor allem bei größeren Summen macht das einen großen Unterschied.

Performance und Dividendeneinnahmen

Mittlerweile ist das komplette Depot etwa 50 % im Plus. Da ich einen Großteil der Investitionen erst in den letzten Jahren vorgenommen habe, ist das meiner Meinung nach schon ein recht gutes Ergebnis. Aktuell laufen die Aktienmärkte jedoch außergewöhnlich gut, sodass sich das auch schnell wieder ändern kann. 

Nachdem ich zunächst stark auf eine hohe Dividendenrendite geachtet habe, setze ich aktuell fast nur noch auf Wachstumsaktien und ETFs. 

Die Dividendenaktien, die wie z.B. Procter & Gamble, die ich vor 7 Jahren gekauft habe, wurden jedoch nie verkauft und viele der Aktien haben die Dividenden regelmäßig angehoben. Daher bekommen ich aktuell schon einen schönen vierstelligen Betrag an passivem Einkommen pro Jahr ausgezahlt und langfristig gesehen steigt der Betrag weiter. 

Fazit – hat es sich gelohnt?

In meiner Zeit als Investor in Aktien gab es zahlreiche Höhen und Tiefen. Trotzdem hat es sich mit dem heutigen Blick auf die Dinge definitiv gelohnt. 

Durch das eigene Investment beschäftigt man sich automatisch viel intensiver mit den Unternehmen und ist motiviert, sich allgemein stärker mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen. Nach 7 Jahren Erfahrung bilde ich mir ein, ein besserer Investor geworden zu sein und ich würde zahlreiche Fehler heute nicht mehr machen.

Trotzdem war es damals eine sehr gute Entscheidung, einfach mit dem Investieren anzufangen, obwohl mir bewusst war, dass ich noch ausgesprochen wenig über das Thema wusste. Natürlich sollte man sich schon mit den Grundlagen vertraut machen, aber man sollte auch nicht zu lange warten. 

Um das Investieren zu vereinfachen, werde ich in Zukunft stärker auf ETFs wie den S&P-500 setzen, vor allem auch, da diese aktuell leichte steuerliche Vorteile in Deutschland haben. Mein Plan ist, die gekauften Aktien jedoch noch für mindestens 20 Jahre zu halten, sodass sich einige hoffentlich mindestens verzehnfachen und ich irgendwann hoffentlich komplett finanziell frei sein werde.

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Jonas

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