SWAP vs. Physisch – Welche ETFs sind besser?

In diesen Artikel werden wir herausarbeiten, wie sich der Standort eines ETFs – ob in Luxemburg oder Irland – sowie die Art der Replikation – physisch oder swap-basiert – auf die Rendite und das Risiko für Anleger auswirken.

Wichtiger Disclaimer: Dieser Inhalt ist allgemeiner Natur und berücksichtigt nicht deine speziellen Umstände. Er stellt keine persönliche Beratung dar. Alle Investitionen bergen Risiken. Es ist entscheidend, dass du die Art der Risiken, die mit deinen Investitionen verbunden sind, vollständig verstehst. Dieser Text ist keine Anlageberatung!

Das Wichtigste in Kürze:
  • Steuerliche Vorteile durch Domizilierung: ETFs mit Sitz in Irland profitieren von niedrigeren US-Quellensteuern dank eines Doppelbesteuerungsabkommens, während in Luxemburg ansässige ETFs die höhere Standardrate von 30% zahlen.
  • Unterschiede bei der Replikation: Physische ETFs halten direkt die Aktien des Index, während Swap-basierte ETFs über Derivatekontrakte (Swaps) mit einer Bank die Indexrendite nachbilden. Swap-ETFs können durch die 871(m)-Regelung der USA steuerliche Vorteile nutzen, da die Dividenden nicht direkt besteuert werden.
  • Historische Performance und Tracking-Differenz: Swap-basierte ETFs können aufgrund steuerlicher Effizienz oft eine bessere langfristige Performance bieten, obwohl physische ETFs bei Anlegern aufgrund ihrer Transparenz und Einfachheit beliebter sind.
  • Steuerliche Implikationen für die Rendite: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann erheblichen Einfluss auf die Rendite von ETFs haben, besonders wenn ein großer Teil der Investments US-amerikanische Aktien umfasst.

ETF-Arten im Vergleich

Es ist von essentieller Bedeutung, die Unterschiede zwischen physischen und Swap-basierten ETFs zu verstehen, ebenso wie die Implikationen ihrer Domizilierung, sei es in Luxemburg oder Irland.

Wir sehen uns mit einer Auswahl an attraktiven MSCI World ETFs konfrontiert, darunter eventuell auch mit dem preislich attraktivsten Angebot in Deutschland. Die Steuerfrage ist besonders relevant, wenn es um Investitionen in ETFs geht, die einen bedeutenden Anteil US-amerikanischer Aktien enthalten.

Als Anleger muss ich darauf bedacht sein, wie die amerikanische Quellensteuer behandelt wird, die auf Dividenden US-amerikanischer Unternehmen erhoben wird. Irland zeichnet sich hier durch ein spezielles Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA aus.

Nur 15% Quellensteuer werden auf die amerikanischen Dividenden erhoben, die nach Irland fließen. Es ist ein bemerkenswertes Detail, dass dieser niedrigere Quellensatz ausschließlich für in Irland domizilierte Fonds gilt.

Anders verhält es sich bei in Luxemburg ansässigen Fonds, für die der Standard-Quellensteuersatz von 30% gilt. Eine wichtige Differenzierung ist dabei zwischen physisch replizierenden ETFs und Swap-basierten ETFs zu treffen.

Im Kontext der Swap-basierten ETFs wird der Begriff „871(m) regulation“ der amerikanischen Steuerbehörden relevant. Dies betrifft Indizes, unter denen der MSCI World als einer der begünstigten gilt. Swap-Anbieter, die diese Indizes verwenden, können die Dividenden ohne Quellensteuerabzug erzielen.

Diese Vorteile der Swap-basierten ETFs sind auch auf andere Domizile außerhalb Luxemburgs übertragbar. Physisch replizierende ETFS in Irland profitieren ebenfalls vom reduzierten Quellensteuersatz, was sie zu einer attraktiveren Option als Fondsdomicile ohne den steuerlichen Vorteil macht.

Die Relevanz dieser Steuervorteile manifestiert sich in der Trackingdifferenz der ETFs. Höhere Dividendenüberschüsse, die über die Swap-Konstruktion oder direkt in den ETF fließen, begünstigen die Wertentwicklung des Fonds.

Bei historischer Betrachtung lässt sich feststellen, dass Swap-basierte ETFs auf lange Sicht einen Wettbewerbsvorteil aufweisen können. Allerdings gilt dies primär für den MSCI World ETF aufgrund seines hohen Anteils an US-Investitionen. Andere Fondstypen folgen anderen steuerlichen Regularien.

Unterschiede bei ETF-Replikationsmethoden

Bei der Verwaltung verschiedener ETFs ist eine der Kernüberlegungen, wie die Fonds die zugrundeliegenden Indizes nachbilden.

Eine physische Replikation bedeutet, dass der ETF die Wertpapiere direkt hält, die der Index umfasst.

Im Gegensatz dazu steht die Swap-basierte oder synthetische Replikation, bei der die Rückgabe des Index über Tauschgeschäfte erreicht wird und nicht durch direkten Besitz der Aktien.

Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird, ist die steuerliche Behandlung von Dividendeneinkünften aus den USA, die maßgeblich von der Domizilierung des ETF abhängen.

Es ist entscheidend zu verstehen, dass Fonds mit Sitz in Irland von einem speziellen Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Irland und den USA profitieren.

Dank dieses Abkommens wird nur eine 15%-ige Quellensteuer auf Dividenden aus US-Aktien erhoben, die in den Fonds fließen, im Vergleich zu den regulären 30%.

Anders verhält es sich bei in Luxemburg ansässigen Fonds, die standardmäßig die vollen 30% abführen müssen, es sei denn, sie replizieren den Index via Swap.

Bei einer Swap-basierten Replikation, wie sie bei einigen Luxor ETFs der Fall ist, fällt unter bestimmten Bedingungen keine amerikanische Quellensteuer an, da die Rückgaben über Swap-Geschäfte geregelt werden.

Irland ist einzigartig in Europa, was die geringere amerikanische Quellenbesteuerung anbelangt, und dies erweist sich als Vorteil für dort ansässige Fonds.

Diese steuerliche Effizienz spiegelt sich in der Performance des Fonds wider und sollte beim Vergleich der ETFs berücksichtigt werden.

Der Gebrauch von Swap-ETFs bietet außerdem weitere Vorzüge bietet, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Short-ETFs auf bestimmte Märkte oder Rohstoffe anzubieten, was bei physischer Replikation schwieriger wäre.

Allerdings gelten diese Überlegungen zur steuerlichen Effizienz vorrangig für Indizes mit hohem US-Anteil, wie den MSCI World oder dem S&P-500. Bei Indizes ohne US-Exposure gelten andere steuerliche Regelungen.

Generell bevorzugen Anleger weiterhin die physische Replikationsmethode, da diese als verständlicher und transparenter wahrgenommen wird.

Objektiv gesehen haben Swap-basierte ETFs jedoch einige Vorteile und haben eine leicht bessere Performance, als physisch replizierende ETFs.

Physische- im Vergleich zu Swap-basierten ETFs

Viele Anleger sehen den Standort eines ETFs als wichtigen Faktor an. Dabei wird oft angenommen, dass ETFs mit einer Ansässigkeit in Irland steuerlich vorteilhafter sind. Dies liegt daran, dass Irland ein spezielles Doppelbesteuerungsabkommen mit den Vereinigten Staaten hat, wodurch für in den USA ansässige Dividendenanlagen nur eine Quellensteuer von 15% anfällt, anstatt der üblichen 30%.

Im Gegensatz dazu unterliegen in Luxemburg aufgelegte Fonds standardmäßig der 30%igen US-Quellensteuer. Dies kann jedoch bei swap-basierten ETFs anders sein. Diese Art der ETFs fällt unter die ‚Section 871(m)‘ der US-Steuerregelung, was bedeutet, dass der Swap-Kontrahent die Dividenden vollständig und ohne US-Quellensteuer erhalten und somit 100% an den Anleger weitergeben kann.

Schauen wir uns die Reihenfolge aus steuerlicher Sicht an: An erster Stelle stehen Swap-basierte ETFs, die unter die ‚Section 871(m)‘ fallen, gefolgt von physisch replizierten ETFs in Irland. An dritter Stelle kommen alle anderen Domizile. Diese steuerlichen Unterscheidungen können sich deutlich in der sogenannten Tracking-Differenz widerspiegeln, also in der Abweichung der ETF-Performance vom Index.

Interessanterweise bevorzugen viele Anleger immer noch physische ETFs, vermutlich, weil sie leichter zu verstehen sind. In einem physischen ETF sind die Aktien enthalten, die sich auch im Index befinden. Dies schafft bei Investoren ein intuitiv besseres Verständnis und Vertrauen, obwohl Swap-basierte ETFs unter bestimmten Umständen klar steuerlich bevorzugt sein können.

Meine persönliche Meinung ist, dass es sowohl für physische als auch für Swap-basierte ETFs gute Argumente gibt. Insbesondere wenn es um die Befreiung von US-Quellensteuern gemäß ‚Section 871(m)‘ oder bei speziellen Finanzprodukten wie Short- oder Rohstoff-ETFs geht, sollten Swap-basierte ETFs näher in Betracht gezogen werden.

Die besprochenen steuerlichen Vorteile gelten speziell für den MSCI World ETF aufgrund seines hohen US-Anteils. Bei anderen Fonds können ganz andere steuerliche Regelungen relevant sein. Zum Beispiel beinhalten ETFs, die sich auf Emerging Markets konzentrieren, keine US-Investitionen und daher treffen die US-spezifischen steuerlichen Regelungen hier nicht zu.

Vergleich: Besteuerung von ETFs in Irland und Luxemburg

Insbesondere spielen die steuerlichen Regelungen zwischen physisch replizierenden und Swap-basierten ETFs eine wesentliche Rolle.

Bei einem Investment in den MS Word Index, der hauptsächlich US-Anteile von etwa 60% aufweist, ist die US-Quellensteuer ein signifikanter Faktor.

In Irland ansässige Fonds profitieren von einem besonderen Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA.

Dank dieser Vereinbarung wird die Quellensteuer auf Dividenden von US-Aktien auf 15% reduziert, statt der üblichen 30%.

Irland:

  • Steuervorteil durch Doppelbesteuerungsabkommen
  • US-Quellensteuer auf Dividenden: 15%

Luxemburg:

  • Standardmäßige US-Quellensteuer von 30%
  • Keine spezielle Abkommen wie in Irland
  • Besonders relevant für physisch replizierende Fonds

Im Gegensatz dazu sind Fonds, die in Luxemburg domiziliert sind, prinzipiell mit der standardmäßigen 30% Quellensteuer der USA belastet.

Es ist jedoch zu beachten, dass bei Swap-basierten ETFs die Dividenden nicht direkt von der US-Firma in den Fonds fließen, sondern über den Swap-Partner.

Nach der US-Steuerregelung „871(m)“ für bestimmte Indizes, zu denen der MS Word gehört, werden Dividenden an den Swap-Partner ohne US-Quellensteuer übertragen.

Somit erhält der Swap-ETF 100% der US-Dividenden indirekt.

Folglich ist die Reihenfolge der steuerlichen Vorteilhaftigkeit wie folgt:

  1. Swap-basierte ETFs in EU, die unter die Regelung 871(m) fallen
  2. Physische ETFs mit Domizil in Irland
  3. Alle anderen Domizile, physisch und Swap-basiert

Diese steuerlichen Unterschiede wirken sich direkt auf die Tracking-Differenz und damit auf die Wertentwicklung der ETFs aus.

In der historischen Betrachtung zeigen Swap-ETFs aufgrund dieser Steuervorteile häufig eine bessere Performance gegenüber physisch replizierenden ETFs.

Warum Physikalische ETFs eine hohe Anziehungskraft haben

ETFs, die physisch repliziert sind, erfahren aufgrund ihrer Transparenz und Einfachheit eine hohe Beliebtheit.

In meinem Portfolio habe ich eine Reihe solcher ETFs, die sich durch ihre physische Replikationsmethode auszeichnen.

Diese Form der Replikation bedeutet, dass der ETF direkt in die Aktien investiert, die im zugrundeliegenden Index enthalten sind.

Dadurch entsteht für Anleger eine leicht nachvollziehbare und intuitive Investmentstrategie.

Ein weiterer Grund für die Popularität physischer ETFs ist die steuerliche Behandlung der Dividendenerträge aus den USA.

Die USA haben einen erheblichen Anteil, insbesondere im MSCI World Index, der etwa 60 Prozent US-Aktien umfasst.

Daher fließen bedeutende Dividendeneinkünfte aus den USA in diese ETFs, was deren steuerliche Behandlung besonders relevant macht.

So profitieren beispielsweise in Irland ansässige ETFs von einem reduzierten Quellensteuersatz von 15 Prozent auf US-Dividenden aufgrund eines speziellen Doppelbesteuerungsabkommens mit den USA.

Dies ist eine deutliche Ersparnis im Vergleich zu den standardmäßigen 30 Prozent, die normalerweise fällig wären.

Swap-basierte ETFs umgehen die direkte Besteuerung der Dividendenerträge, da diese an den Swap-Anbieter fließen und nicht direkt in den Fonds.

Zudem profitieren Swap-ETFs mit bestimmten Indexklassifizierungen, wie dem MSCI World, von der Regelung 871(m) der US-Steuerbehörde.

Durch diese Regelung können Swap-ETFs US-Dividenden steuerfrei erhalten, was einen erheblichen Vorteil gegenüber anderen Fonds darstellen kann.

Dennoch neigen Investoren häufig zu physisch replizierten ETFs, teils wegen der höheren Transparenz und dem einfacheren Grundkonzept.

Fazit und meine persönliche Einschätzung

In unserer heutigen Diskussion ging es um steuerliche Unterscheidungen zwischen verschiedenen ETFs.

Ich stelle fest, dass es bedeutend ist, ob ein ETF physisch oder swap-basiert repliziert wird.

Es wurde deutlich, dass der Sitz des ETFs, ob in Luxemburg oder Irland, steuerrelevante Auswirkungen hat.

Meine Einschätzung ist, dass Anleger insbesondere bei US-Dividenden von den steuerlichen Differenzen betroffen sind.

Irland hebt sich durch ein besonderes Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA hervor.

Dadurch reduziert sich die übliche Quellensteuer von 30% auf 15% für in Irland ansässige Fonds.

Luxemburg weist hingegen keine solche Vergünstigung auf und bleibt bei den standardmäßigen 30%.

Im Falle von swap-basierten ETFs können Erträge steuerbefreit fließen, bedingt durch die 871(m)-Regulierung der USA.

Das beeinflusst, dass 100% der Dividenden indirekt dem Fonds zufließen können.

Diese Steuervorteile erschließen sich nicht nur bei in Luxemburg ansässigen Fonds, sondern sind von dessen Sitz unabhängig.

Die Zuteilung in die 871(m)-Klassifizierung ermöglicht es, dass Swap-Kontrahenten amerikanische Dividenden steuerfrei vereinnahmen.

Historische Daten bestätigen, dass Swap-basierte ETFs tatsächlich einen Performancenvorteil besitzen können.

Trotz des leichten Vorteils neigt der Trend zur physischen Replikation, da diese für viele Anleger leichter nachvollziehbar ist.

Jonas

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