Der beste Zeitpunkt, um mit dem Investieren anzufangen, ist heute. Das sagt zumindest die Finanzwissenschaft. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob der Markt mal wieder auf einem Allzeithoch steht oder es gerade einen Aktiencrash gibt.
Das Einzige, was zählt ist, dass Aktien langfristig gesehen immer steigen. Wer also das investierte Geld für mindestens sieben Jahre breit gestreut in den Aktienmarkt steckt, wird mit einer Wahrscheinlichkeit von nahezu 100 % profitabel sein.
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(Stand: 2.1.2025)
Grundlagen des Investierens
Die wichtigste Grundlage beim Investieren besteht darin, dass eine breite Diversifizierung unerlässlich ist. Wer sich nicht ständig mit dem Portfolio auseinandersetzen möchte, trifft hier vermutlich die beste Entscheidung mit breit diversifizierten ETFs.
ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Die Besonderheit liegt hierbei darin, dass ein ETF einen Index wie den MSCI-World oder den SP-500 abbildet und passiv gemanagt wird. Da keine teuren Fondsmanager bezahlt werden müssen, sind die laufenden Gebühren für ETFs sehr gering.
Wenn man in die Geschichte zurückblickt, dann haben breit diversifizierte ETFs immer Gewinne gemacht, wenn man sie für einen längeren Zeitraum gehalten hat. Wichtig ist dabei zu beachten, dass es regelmäßig zu Rücksetzern oder sogar zu einem Crash kommen kann. In solchen Momenten sollte man dann auf keinen Fall in Panik verfallen, sondern sich freuen, dass man günstiger nachkaufen kann 😉
Ein Blick auf die langfristigen Charts wie z. B. dem SP-500, der die 500 größten Unternehmen in den USA abbildet, zeigt jedoch eindeutig, dass sich die Wirtschaft immer wieder erholt hat. Selbst, wenn man kurz vor einer Krise wie der Pandemie im Jahr 2020 investiert hätte, hätte man langfristig profitabel investiert.
Mindset und Emotionen
Der größte Feind, um erfolgreich zu investieren, ist die Psyche. Wenn es zu starken Schwankungen kommt, ist es in der Praxis für Viele garnicht so einfach, ruhig zu bleiben. Vor allem Anfänger machen oft den Fehler, dass sie nach einem Crash in Panik verfallen und zum ungünstigsten Zeitpunkt verkaufen. Ein ebenso großer Fehler besteht darin, aus Angst vor einem Crash auf einen guten Moment für die Investition zu warten, anstatt direkt anzufangen.
Wenn die Kurse nach einem Crash stark fallen, ist das vor allem für Anfänger eher ein Geschenk. Die richtige Perspektive ist, dass man die Aktien, die man ohnehin kaufen würde, zu einem günstigeren Preis erhält. Auf der anderen Seite ist es historisch gesehen ebenfalls kein Fehler, dann einzukaufen, wenn die Kurse auf einem Allzeithoch stehen.
Laut einer Studie von JP-Morgan lag in dem Zeitraum von 1950 bis 2024 die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nach dem Auftreten eines Allzeithochs kurze Zeit darauf ein erneutes Allzeithoch folgt. Wenn man in der Vergangenheit bei einem Höchststand gekauft hat und dann 2 Jahre gewartet hat, dann lag die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse dann höher stehen, sogar bei 82 Prozent.
Grundsätzlich gilt die Regel: Je länger man investiert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf Profite. Wer in Aktien oder ETFs investiert, sollte das investierte Geld optimalerweise für mindestens sieben Jahre nicht benötigen. Man sollte also zusätzlich beachten, immer einen Notgroschen zu haben, der je nach Stabilität der Jobsituation für drei bis 12 Monate ausreicht.
Merke dir also zusammenfassend:
- Starke Schwankungen/ Volatilität ist normal
- Auf einen Crash warten kann sehr teuer werden
- Größere Crashes kommen im Durchschnitt alle drei Jahre vor
- Geduld ist essenziell
- Inflation: Langfristig sinkt der Wert von Geld auf dem Sparkonto
- Je länger man investiert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf Profite
Portfolio-Aufbau für Einsteiger
ETFs
Ein optimales Portfolio für einen Einsteiger besteht also meistens aus 1 bis 3 breit gestreuten ETFs, die dem persönlichen Risikoprofil entsprechen. Grundsätzlich lässt sich hierbei sagen, dass das Risiko sinkt, desto breiter gestreut der ETF über verschiedene Regionen und Unternehmensformen ist.
In der Finanzwissenschaft wird häufig empfohlen, ein Portfolio aus 70 Prozent MSCI-World und 30 Prozent Emerging Markets zu erstellen, um ein optimales Chancen-Risiko-Verhältnis zu erzielen. Dafür wären dann also lediglich ein MSCI-World und ein Emerging Markets ETF notwendig, um indirekt in mehrere 1000 Unternehmen weltweit zu investieren. Diese Art zu investieren wird übrigens auch von dem in Deutschland bekanntesten Finanzinfluenzer Thomas von Finanzfluss empfohlen:
Da ich persönlich etwas risikobereiter bin, investiere ich jedoch aktuell in den SP-500 und die Emerging Markets. Damit bin ich etwas weniger breit diversifiziert, historisch gesehen hat diese Kombination jedoch auch im Durchschnitt eine höhere jährliche Rendite erzielt.
Wer bereit ist, ein noch höheres Risiko einzugehen, kann einen NASDAQ100-ETF wählen. Dieser investiert lediglich in die 100 größten Tech-Unternehmen und hat zumindest in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt noch höhere Gewinne erzielt.
Aktien
Die bei Privatanlegern vermutlich beliebteste Anlagestrategie ist die „Core-Satellite-Strategie“. Dabei wird das Portfolio in zwei Hauptteile aufgeteilt: einen stabilen Kern (Core) und mehrere dynamische Satelliten (Satellite).
Der Kern ist dabei breit diversifiziert und besteht beispielsweise aus einem MSCI-World ETF.
Die Satelliten machen einen kleineren Teil des Portfolios aus (oft 20–40%) und bestehen häufig aus Einzelaktien, von denen man persönlich überzeugt ist.
Persönlich mache ich es z. B. so, dass mein Core aus ETFs auf den SP-500 und die Emerging Markets besteht. Zusätzlich investiere ich dann noch in Einzelaktien, bei denen ich in den nächsten Jahren ein überdurchschnittlich hohes Wachstum erwarte. Sehr interessant finde ich dabei aktuell z. B. Cloudfare, Shopify, Palantir und Hims & Hers.
Meine aktuellen Investitionen kannst du in meinem Wikifolio „High-Growth Zukunftsaktien“ ansehen. Dort habe ich in alle Einzelaktien investiert, die ich heute kaufen würde, wenn ich noch einmal mit dem Investieren anfangen würde.
Wie man Aktien analysiert und auswählt
Meiner Erfahrung nach ist das wichtigste Kriterium bei der Aktienauswahl, ob man das Geschäftsmodell des Unternehmens wirklich versteht und davon langfristig überzeugt ist. Optimalerweise ist man darüber hinaus ein begeisterter Kunde des Unternehmens.
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Faktoren:
KGV
Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) ist das in Deutschland vermutlich bekannteste Kriterium für die Bwertung. Es ist eine einfache Kennzahl, die dir hilft, Aktien miteinander zu vergleichen und einzuschätzen, ob sie teuer oder günstig bewertet sind. Es steht für das Verhältnis zwischen dem Kurs einer Aktie (also was sie aktuell kostet) und dem Gewinn, den das Unternehmen pro Aktie macht.
Meiner Erfahrung nach ist das KGV jedoch sehr unzuverlässlich bei der Bewertung von Aktien. Nur, weil das KGV eines Unternehmens gerade sehr gering ist, heißt das noch lange nicht, dass die Aktie in Zukunft wieder steigen wird und Unternehmen mit einem sehr hohen KGV können trotzdem eine sehr gute Investition sein.
Grundsätzlich gilt ein KGV von 10 bis 20 bei etablierten Firmen als gering und es kann ein Hinweis darauf sein, dass die Aktie kaufenswert ist. Es kann jedoch auch ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen Probleme hat und nicht mehr nachhaltig wächst.
In Wachstumsstarken Branchen wie Technologie gilt ein KGV von 20 bis 30 als normal. Einige stark wachstende Unternehmen wie Tesla hatten in der Vergangenheit häufig einen Wert von über 50. Trotzdem waren diese Werte rückblickend betrachtet gute Kaufkurse.
Wächst das Unternehmen?
Meiner Erfahrung nach ist es daher deutlich sinnvoller, sich zu überlegen, ob das Unternehmen in Zukunft weiter wachsen wird. Das kann man natürlich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Es gibt jedoch einige Ansatzpunkte. Diese bestehen beispielsweise in folgenden Faktoren:
- Innovationen: Bietet das Unternehmen innovative Produkte oder Dienstleistungen an, die Probleme lösen oder Trends bedienen (z. B. erneuerbare Energien, KI)?
- Skalierbarkeit: Kann das Unternehmen seine Gewinne schnell steigern, wenn es wächst? (z. B. Softwareunternehmen mit geringen zusätzlichen Kosten pro Kunde).
- Marktposition: Ist das Unternehmen Marktführer oder hat es einen Wettbewerbsvorteil (z. B. Patente, starke Marke)?
- Marktgröße: Wie groß ist der Markt, in dem das Unternehmen tätig ist? Wächst dieser Markt (z. B. E-Mobilität, Gesundheitstechnologie)?
- Trends und Megatrends: Profitiert das Unternehmen von langfristigen Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder demografischem Wandel?
- Konkurrenz: Wie stark ist die Konkurrenz? Hat das Unternehmen Potenzial, Marktanteile zu gewinnen?
Wenn wir hier bei dem Beispiel Tesla bleiben, kann man zu dem Schluss kommen, dass fast alle diese Punkte hier zutreffen. Das Unternehmen profitiert von den Megatrends E-Mobilität und Nachhaltigkeit, ist akuell in dem Bereich der eindeutige Marktführer und hatte in der Vergangenheit eine beeindruckende Gewinnentwicklung. Allein in dem Zeitraum von 2020 bis 2023 konnte Tesla den Jahresgewinn von 721 Millionen US-Dollar auf unglaubliche 15 Millarden US-Dollar steigern.
Management/ Gründer
Weiterhin kann es bei der Analyse hilfreich sein, zu überlegen, ob man an das Management hinter dem Unternehmen glaubt.
Dafür kann man sich Earnings Calls und Interviews anschauen und nach Indizien danach suchen, wie vertrauenswürdig und kompetent das Management wirkt.
Außerdem kann es ein gutes Indiz sein, wenn die Manager schon Erfolge in der Vergangenheit vorweisen können. Bei unserem Beispiel Tesla kann es als gutes Zeichen gewertet werden, dass der aktuelle CEO Elon Musik schon vorher erfolgreich die Unternehmen Paypal und SpaceX mit aufgebaut hat.
Was sagen erfahrene Investoren?
Grundsätzlich sollte man nie davon ausgehen, dass man schlauer als andere Investoren ist. Persönlich finde ich es daher immer sehr hilfreich, die Einschätzung von erfahrenen Investoren zu hören, die schon seit vielen Jahren erfolgreich sind.
Wenn diese Investoren einen Fonds betreiben, kann man die Investitionen dieser Investoren öffentlich einsehen. Sehr interessant sind z. B. immer die Investitionen der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, die von dem weltweit bekanntesten Investor Warren Buffet gegründet wurde. Die Investitionen aus dem Jahr 2024 kannst du hier sehen:
Schulden/ Eigenkapital
Eine hohe Verschuldung kann ein Hinweis darauf sein, dass ein Unternehmen bei wirtschaftlichen Veränderungen wie Zinserhöhungen Probleme bekommen könnte.
Ein hoher Eigenkapitalanteil hingegen weist oft auf ein robustes Unternehmen hin, das mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mögliche Krisen überleben kann.
Dies hängt auch stark von der Branche ab. In Bereichen wie Energie, die viel Kapital benötigen, ist es normal, dass Unternehmen deutlich höhere Schulden haben. Große Tech-Unternehmen wie Apple haben hingegeben üblicherweise kaum Schluden und viel Eigenkapital.
Bei unserem Beispiel Tesla erkennt man, dass Eigenkapital und Schulden in einem sehr gesunden Verhältnis stehen. Zum Ende des Jahres 2023 lagen die Schulden bei 9,57 Milliarden US-Dollar während das Unternehmen ein Eigenkakpital von 62,6 Milliarden US-Dollar besessen hat (Quelle).
Sollte man als Anfänger in Kryptowährungen investieren?
Wenn man sich die langfristige Entwicklung der beliebtesten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum anschaut, dann könnte man fast zu dem Schluss kommen, dass es sehr riskant ist, nicht in Kryptowährungen zu investieren 😉
Dabei muss man jedoch immer beachten, dass vergangene Renditen keine Garantie für zukünftige Profite sind. Persönlich bin ich dennoch ein Fan davon, zumindest einen kleinen Teil in Kryptowährungen zu investieren. Das liegt nicht nur an der unglaublich guten Entwicklung in der Vergangenheit, sondern auch daran, dass ich die Technologie und die Idee dahinter sehr spannend finde.
Aktuell bin ich in insgesamt 12 unterschiedliche Kryptowährungen investiert. Vor allem Anfängern würde ich jedoch unbedingt davon abraten, dies ebenfalls zu tun.
Wenn es gerade einen Bullenmarkt gibt und gefühlt alles ansteigt, kann man schnell dem „Shiny-Object-Syndrom“ verfallen und immer in die neuesten Projekte investieren wollen. Erfahrungsgemäß ist das in der Regel keine gute Idee. Ein Großteil der neuen Kryptoprojekte verlieren nach einiger Zeit stark an Wert oder scheitern sogar komplett.
Als ich vor 7 Jahren mit dem Investieren in Kryptowährungen angefangen habe, habe ich beispielsweise in die Projekte Iota und ICX investiert. Damals wurden diese Projekte stark gehypt und gefühlt jeder in dem Bereich hatte dort investiert. Mittlerweile hat meine Investition dort jedoch über 90 Prozent an Wert verloren.
Einige weitere Investitionen aus dieser Zeit wie Cardano oder Dogecoin waren zwar auch profitabel, wenn ich das ganze Geld damals nur in Bitcoin und Ethereum gesteckt hätte, dann wären meine Profite jedoch noch einmal deutlich höher.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es für die Meisten vermutlich am sinnvollsten ist, lediglich in Bitcoin und Ethereum zu investieren und diese langfristig zu halten. Dabei sollte man zusätzlich beachten, dass das Risiko noch einmal deutlich höher ist, als bei Aktien, da der Kryptomarkt kaum reguliert wird. Dafür gibt es jedoch auch die Chance auf eine überdurchschnittlich hohe Rendite und wer in Deutschland lebt, hat aktuell den Vorteil, dass sich Kryptowährungen nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei verkaufen lassen (Stand: 29.12.2024, keine Steuerberatung).
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