8 häufige Girokonto Fehler, die Du vermeiden solltest

In den letzten 10 Jahren habe ich über 10 Girokonten eröffnet und einige davon wieder geschlossen. Wenn ich das Freunden oder Bekannten erzähle, schauen die mich oft so an, als ob ich verrückt wäre. Ich glaube, vielen ist garnicht bewusst, wie viel Geld sich mit einem passenden Girokonto für die aktuelle Lebenssituation sparen lässt.

Darüber hinaus bieten vor allem neue Anbieter oft sehr attraktive Wechselprämien, sodass man sich mit dem „Girokonto-Hopping“ sogar etwas dazuverdienen kann. Außerdem macht es mir einfach Spaß, immer wieder neue Apps und Anbieter zu testen.

Mittlerweile kenne ich mich daher sehr gut in der deutschen Bankenwelt aus. Daher werde ich in diesem Artikel darauf eingehen, welche meiner Erfahrung nach häufigen Fehler man bei einem Girokonto vermeiden sollte, um langfristig gesehen viel Geld und Zeit zu sparen.

girokonto fehler

Mein ausführliches Video zu dem Thema:

Kontoführungsgebühren bezahlen

Wer heutzutage noch Kontoführungsgebühren bezahlt, verschwendet viel Geld. Mittlerweile gibt es zahlreiche deutsche Banken, die ein kostenloses Girokonto anbieten. Dieses ist meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen vollkommen ausreichend.

Persönlich habe ich z. B. über Jahre bei der Sparkasse 9 Euro pro Monat bezahlt. Insgesamt waren das wahrscheinlich locker 500 Euro, die ich dadurch verloren habe. Im Gegenzug habe ich bei der Sparkasse deutlich schlechtere Konditionen und eine wenig intuitive App erhalten. Während beispielsweise im letzten Jahr viele Banken zwischen 3 und 4 Prozent an Zinsen bezahlt haben, hat die Sparkasse mir überhaupt keine Zinsen auf das Guthaben ausgezahlt.

Zwei der meiner Erfahrung nach aktuell besten komplett kostenlosen Girokonten findest Du in diesem Artikel im Vergleich.

Auf dem Girokonto sparen

Wer Geld sparen möchte, sollte dies nie auf dem Girokonto tun. Dort werden bei fast allen Banken sehr geringe bzw. gar keine Zinsen ausgezahlt, sodass das Geld mit der Zeit aufgrund der Inflation immer weniger wert wird.

Wer das Geld in absehbarer Zeit benötigt, sollte es immer auf einem Tagesgeldkonto oder einem Geldmarktfonds lagern. Hier erhält man normalerweise deutlich höhere Zinsen. Darüber hinaus ist das Geld nicht direkt verfügbar, sodass besser vor Hackern oder Betrügern geschützt ist.

Wer das Geld für mindestens sieben Jahre nicht benötigt, trifft in der Regel mit einem breit gestreuten ETF wie dem MSCI-World die beste Wahl. Persönlich finde ich hierfür außerdem einen SP-500 ETF interessant.

Diese ETFs investieren gleichzeitig in zahlreiche Aktien großer und bekannter Unternehmen. Der Wert kann zwar kurzfristig stärker schwanken, langfristig gesehen sind sie jedoch bisher in der Weltgeschichte immer gestiegen.

Nähe zur Bank als Kriterium für die Auswahl

Wenn man Kunden von Volksbanken und Sparkassen befragt, warum sie nicht zu einer günstigeren Bank wechseln, wird häufig die Nähe zu einer physischen Filiale als Grund genannt.

Wenn man sich jedoch intensiver mit dem Thema beschäftigt, merkt man, dass dies für die meisten heutzutage keine Vorteile mehr mitbringt. Das Banking bei diesen Banken läuft ebenfalls online über eine App ab und die Angestellten in den physischen Filialen sind normalerweise keine Berater, sondern Verkäufer. Das heißt, sie bekommen z. B. eine höhere Provision, wenn sie dem Kunden einen teuren, aktiv gemanagten Fonds verkaufen, der für den Kunden aufgrund der hohen Gebühren nicht die beste Wahl ist.

Direktbanken ohne physische Filialen hingegen haben oft den Vorteil, dass sie keine hohen Kosten haben und somit die geringen Kosten an die Kunden weitergeben können. Beispielsweise bietet die C24-Bank ein Girokonto an, das komplett ohne Kontoführungsgebühren auskommt und kostenloses bezahlen und Geld abheben sowohl im In- als auch im Ausland anbietet. Da kann aktuell keine Bank mit physischen Filialen mithalten.

Angebote nicht vergleichen

Bevor man ein neues Girokonto eröffnet, lohnt es sich immer, die zahlreichen Angebote auf dem deutschen Markt zu vergleichen. Aktuell gibt es nach meinen Recherchen mehr als 50 verschiedene Angebote und es kommen immer wieder neue Banken dazu, die versuchen, ein noch besseres Angebot zu machen. Einige der beliebtesten Neobanken wie N26, Trade Republic oder C24 wurden erst vor einigen Jahren gegründet.

Wer vorher etwas Zeit investiert, um das beste Konto für die persönlichen Bedürfnisse zu finden, kann langfristig gesehen viel Zeit und Geld sparen.

Nur ein Konto nutzen

Als ich nach meiner Schulzeit für 10 Monate nach Australien gegangen bin, habe ich gemerkt, wie unangenehm es sein kann, nur ein Girokonto zur Verfügung zu haben. Damals hatte ich leider erst zu spät gemerkt, dass es mich jedes Mal über 10 Euro an Gebühr kostet, wenn ich Geld in australischen Dollars abgehoben habe.

Hätte damals schon ein Zweitkonto bei einer Neobank wie der DKB gehabt, dann hätte ich eine sehr hohe Summe an Bankgebühren sparen können.

Vor allem, wenn man im Ausland unterwegs ist, ist ein Zweitkonto übrigens auch aus dem Grund sehr nützlich, dass man nie weiß, was dort passiert. Es kann schnell passieren, dass die Kreditkarte gestohlen wird oder plötzlich kaputtgeht und plötzlich nicht mehr funktioniert. Wenn man in so einem Fall eine zweite Karte zur Hand hat, geht man mit so einer Situation deutlich entspannter um.

Angst vor Wechsel/ keinen Wechselservice nutzen

Viele Privatkunden in Deutschland unterschätzen es, wie leicht es heutzutage ist, das Girokonto zu wechseln. Als ich von der Sparkasse zur C24-Bank gewechselt bin, ging dies jedoch erstaunlich einfach und schnell. Ich musste lediglich die Daten meiner alten Bank dort eingeben und der Wechselservice von Check24 hat sich um die Übernahme aller Lastschriften und Daueraufträge gekümmert. Es wurde also alles automatisiert übernommen.

Zusätzlich habe ich von Check24 noch einen Wechselbonus von 75 Euro erhalten.

Dispokredit nutzen

Einen Dispokredit sollte man wirklich nur im äußersten Notfall nutzen. Im ersten Moment mag die Möglichkeit vielleicht verlockend klingen, die Zinsen für eine Rückzahlung sind jedoch bei den meisten Banken extrem hoch. Oft liegen diese bei über 10 Prozent.

Sicherheitsfunktionen nicht nutzen

Nachdem mir nach einer Geldabhebung an einem manipulierten Automaten meine Kartendetails gestohlen wurden und ich daraufhin etwa 70 Euro durch eine kriminelle Abbuchung verloren habe, habe ich mich näher damit beschäftigt, wie ich diesen Diebstahl hätte verhindern können.

In Fall wäre es recht einfach gewesen. Die meisten Banken bietet hier eine Funktion, um die Möglichkeit online zu bezahlen, zu deaktivieren.

Weitere Optionen für eine erhöhte Sicherheit sind beispielsweise die Deaktivierung von Geldabhebungen in bestimmten Ländern oder Zonen und die Möglichkeit, die zum Konto gehörigen Karten jederzeit zu sperren.

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Jonas

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