Der Neobroker Scalable Capital* plant aktuell spannende Neuerungen.
In der Vergangenheit war die Zusammenarbeit von Scalable mit der Baader Bank ein häufiger Kritikpunkt. Laut den Erfahrungsberichten einiger Nutzer hat die Baader Bank häufig nur sehr langsam auf Supportanfragen reagiert.
Außerdem haben Ein- und Auszahlungen häufig vergleichsweise lange gedauert.
Inhalte
- 1 Mein Youtube-Video zu dem Thema:
- 2 Scalable plant Eröffnung eigener Börse mit dem Namen EIX
- 3 Höhere Zinsen/ Vergleich mit Trade Republic
- 4 Wie sollten Bestandskunden jetzt vorgehen?
- 5 Werden Bruchstücke von Aktien und ETFs bei Bestandskunden übertragen? Kann es steuerliche Nachteile geben?
- 6 FAQ
- 7 Disclaimer
Mein Youtube-Video zu dem Thema:
Scalable plant Eröffnung eigener Börse mit dem Namen EIX
Diese Dinge möchte Scalable Capital aktuell verbessern und plant die Eröffnung einer eigenen Börse mit dem Namen EIX=Europaen Investor Exchange. Dies soll in Zusammenarbeit mit der Börse Hannover geschehen. Der Handel über die Börsen gettex (Börse München) und Xetra (Deutsche Börse) soll trotzdem weiterhin möglich sein.
Da die EU plant, das sogenannte „Payment for Order Flow“ zu verbieten, könnte dies ein sehr kluger Schachzug von Scalable sein. Viele Neobroker finanzieren sich aktuell noch damit, dass sie die Kaufaufträge von Aktien und ETFs der Kunden an einen Verkäufer (Market Maker) weiterleiten und dafür eine Provision erhalten. Dadurch können sie häufig sehr günstige oder sogar kostenlose Trades anbieten.
Diese Möglichkeit hat Scalable Capital ebenfalls lange genutzt. Da sie in Zukunft ihre eigene Börse haben werden, werden sie voraussichtlich auch nach einem Verbot von diesem Geschäftsmodell sehr günstigen Aktienhandel anbieten können.
Höhere Zinsen/ Vergleich mit Trade Republic
Eine weitere erfreuliche Neuerung besteht darin, dass Scalable plant, die Zinsen sowohl bei dem kostenlosen „Free-Broker“, als auch beim „Prime-Broker“ zu erhöhen. Ähnlich wie bei Trade Republic soll hier der Leitzins der Zentralbank an die Kunden weitergegeben werden. Dieser liegt aktuell bei 3 % (Stand: Januar, 2025).
Während der Zins bei Trade Republic jedoch auf unbegrenzte Summen ausgezahlt wird, wird er beim Scalable Capital Free Broker nur auf eine Summe von maximal 50.000 € und beim Prime Broker auf bis zu 500.000 € ausgezahlt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Zinsen alle drei Monate ausgezahlt werden, während sie bei Trade Republic monatlich bezahlt werden.
Genau wie bei Trade Republic wird das Geld bei der Partnerbank oder in Geldmarktfonds verwahrt. Vor allem bei höheren Beträgen wird das Geld ggf. in Geldmarktfonds von J.P. Morgan oder BlackRock investiert. Bei diesen wird das Geld in sichere und wenig volatile Anlageprodukte wie Staatsanleihen geparkt. Die Partnerbank von Scalable Capital ist aktuell die Deutsche Bank.
Insgesamt sind die Bedingungen für die Zinsen bei dem Marktführer Trade Republic immer noch etwas besser, da sie auf ein unbegrenztes Guthaben und monatlich ausgezahlt werden. Die Konditionen bei Scalable Capital wurden jedoch stark aufgewertet. Persönlich begrüße ich vor allem, dass es auch Zinsen beim „Free Broker“ geben soll.
Bei meiner Depoteröffnung bei Scalable hatte ich damals den kostenpflichtigen „Prime Broker“ für 4,99 € pro Monat ausgewählt, da nur bei diesem Abo Zinsen ausgezahlt wurden. Mit dieser Neuerung werde ich vermutlich zu dem „Free Broker“ wechseln und mir so die 4,99 € pro Monat sparen. Das sind immerhin fast 60 € pro Jahr, die ich stattdessen in einen SP-500 ETF stecken kann 😉
Wie sollten Bestandskunden jetzt vorgehen?
Als Bestandskunde bekommt man in der App oder beim Online-Banking eine Nachricht mit den Neuerungen angezeigt und man bekommt die Möglichkeit, den neuen Bedingungen zuzustimmen. Dort wird auch erwähnt, dass bis zum Q4 2025 alle Depots übertragen werden sollen.
Wer den Bedingungen bis zu dem Zeitpunkt nicht zugestimmt hat, wird vermutlich eine Kündigung von Scalable erhalten und muss das Depot dann zu einem anderen Broker übertragen.
Soweit ich es verstanden habe, müssen Bestandskunden also erst einmal nur den Bedingungen zustimmen. Der Rest wird dann von Scalable übernommen.
Zunächst behält man dann das Depot bei der Baader Bank und bekommt zusätzlich Zugriff auf das neue Scalable Capital*. Der komplette Umzug findet dann im vierten Quartal 2025 statt.
Werden Bruchstücke von Aktien und ETFs bei Bestandskunden übertragen? Kann es steuerliche Nachteile geben?
Eine Unsicherheit besteht aktuell noch darin, ob alle Bruchstücke von Aktien und ETFs übertragen werden können. Scalable schreibt dazu:
„Im Rahmen unseres Umzugsservice werden auch Bruchstücke, soweit möglich, übertragen. Wenn nur ganze Anteile übertragen werden können, werden Bruchstücke vor Depotübertrag veräußert oder ausgebucht. Der Erlös oder rechnerische Gegenwert wird dem Verrechnungskonto bei der Baader Bank AG gutgeschrieben und im Rahmen der Überweisung des Restguthabens berücksichtigt“
Soweit ich es verstehe, versucht Scalable also, möglichst alle Bruchstücke zu übertragen. Hierzu schreiben sie:
„Steuerdaten und Bruchstücke werden übertragen, soweit möglich.“
Somit scheint es aktuell noch unklar zu sein, wann Bruchstücke übertragen werden können. Falls Bruchstücke nicht veräußert werden können, müssen diese vermutlich vor dem Depotübertrag verkauft werden. Das wäre aus meiner Sicht ärgerlich, da dabei frühzeitig Steuern anfallen können.
FAQ
Was sind die wichtigsten Neuerungen bei Scalable Capital?
Eine der spannendsten Entwicklungen ist der Launch einer eigenen Börse namens EIX (European Investor Exchange) in Kooperation mit der Börse Hannover. Zusätzlich führt Scalable ein neues Zinsmodell ein, von dem sowohl Free- als auch Prime-Broker-Kunden profitieren werden. Das sind wirklich game-changing News für alle Anleger!
Wie funktioniert das neue Zinsmodell konkret?
Als Anleger könnt ihr von folgenden Konditionen profitieren:
- Beim Free-Broker gibt’s Zinsen bis 50.000€ Guthaben
- Beim Prime-Broker sogar bis 500.000€
- Der Zinssatz orientiert sich am Leitzins (aktuell 3% – Stand Januar 2025)
- Die Zinsgutschrift erfolgt quartalsweise
- Das Geld wird entweder bei der Deutschen Bank geparkt oder in Geldmarktfonds von J.P. Morgan oder BlackRock angelegt
Wie schneidet Scalable im Vergleich zu Trade Republic ab?
Ganz ehrlich: Trade Republic hat hier noch die Nase vorn. Die zahlen Zinsen auf unbegrenztes Guthaben und das monatlich statt quartalsweise. Allerdings hat Scalable mit den Neuerungen massiv aufgeholt. Besonders cool finde ich, dass jetzt auch Free-Broker-Kunden von den Zinsen profitieren.
Was müssen Bestandskunden jetzt tun?
Keep calm – der Prozess ist super straightforward:
- Checkt eure Nachrichten in der App oder im Online-Banking
- Stimmt den neuen AGBs zu
- Lehnt euch zurück – den Rest übernimmt Scalable
- Der komplette Depotumzug erfolgt dann im Q4 2025
Was passiert, wenn ich den neuen Bedingungen nicht zustimme?
Hier gibt’s leider keine Kompromisse: Wer bis Q4 2025 nicht zustimmt, muss mit einer Kündigung rechnen und sein Depot zu einem anderen Broker übertragen. Mein Tipp: Prüft die Bedingungen zeitnah und entscheidet dann.
Wie sieht’s mit meinen Aktien- und ETF-Bruchstücken aus?
Das ist aktuell noch der spannendste Punkt:
- Scalable will alle Bruchstücke übertragen, wo’s technisch möglich ist
- Falls das bei einzelnen Positionen nicht klappt, werden diese verkauft
- Der Erlös landet auf eurem Verrechnungskonto bei der Baader Bank
- Von dort wird’s dann mit überwiesen
Kann ich weiterhin an anderen Börsen handeln?
Absolut! Ihr könnt weiterhin wie gewohnt über:
- gettex (Börse München)
- Xetra (Deutsche Börse)
handeln. Die neue EIX-Börse wird einfach als zusätzliche Option zur Verfügung stehen. Mehr Auswahl ist immer gut!
Gibt’s steuerliche Fallstricke?
Aufgepasst: Wenn Bruchstücke verkauft werden müssen, könnte das zu einer vorzeitigen Besteuerung von Gewinnen führen. Wer größere Positionen hat oder unsicher ist, sollte sich von einem Steuerberater beraten lassen. Better safe than sorry!
Was mache ich mit meinem Prime Broker Abo?
Mega-Tipp für alle Prime-Broker-Kunden: Überlegt euch den Wechsel zum Free-Broker! Ihr spart euch die 4,99€ monatlich und bekommt trotzdem Zinsen. Das macht fast 60€ im Jahr – davon könnt ihr euch einen schönen ETF-Sparplan einrichten. 😉
Wann passiert das alles konkret?
Der große Umzug ist für Q4 2025 geplant. Bis dahin läuft alles schrittweise an. Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden, sobald es News gibt!
Disclaimer
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(Stand: 8.1.2025)
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